Durch PipeWire wird es einfach, einen systemweiten Equalizer zu setzen und damit potentiell den Ton des eigenen Ausgabegerätes anzupassen. Easy Effects ist (unter anderem) ein solcher Equalizer, ist in den Quellen von Void Linux und funktionierte bei mir auf Anhieb. Doch was genau soll man einstellen? Da kommt die Webanwendung AutoEq ins Spiel. Mit ihr kann man für viele Kopfhörer passende Voreinstellungen abrufen und in Formate für verschiedene Equalizer umwandeln, darunter auch Easy Effects. Ich habe das für meinen ATH-M50x durchgespielt und beschreibe im Folgenden mein Vorgehen.
Mit AutoEq Konfiguration herunterladen
In der Suchleiste oben auf der Webseite kann nach dem eigenen Kopfhörermodell gesucht werden.
Einmal gefunden geht die Vorschau der Einstellungen auf. Rechts kann das Zielprogramm ausgesucht werden, Easy Effects ist als EasyEffects / PulseEeffects in der Liste. Bei der nun aufgehenden Konfiguration muss der Schalter für Stereo aktiviert werden. Ob 44.1kHz, 48kHz oder gar 96kHz richtig ist sollte an der Pipewire-Konfiguration hänge, im Zweifel ist es 44.1. Unten rechts versteckt sich der Download-Button als schwer zu erkennendes Icon.
Man kann die Konfiguration hier auch ändern. Hat jemand Hinweise, was man versuchen sollte?
Mit Easy Effects Konfiguration laden
Jetzt installieren wir Easy Effects. Unter Void ging das einfach mit
sudo xbps-install easyeffects
Das Programm startet der gleichnamige Befehl easyeffects
.
In Easy Effects folgen wir nun den Anweisungen der AutoEq-Webseite:
Wechsel in die Effektliste und füge das Plugin Convolver hinzu. Dort auf der rechten Seite auf den Button "Impulses" klicken. Darüber kann die eben heruntergeladene .wav-Datei importiert werden. Danach fehlt noch ein Klick auf "Load", wieder unter Impulses und neben dem eben hinzugefügten Eintrag, nun sollte der veränderte Klangeffekt direkt eintreten.
Wieviel dieser Ansatz bringt variiert natürlich extrem, je nach Kopfhörer und auch je nach Musik. Bei meinem M50x scheint mir der Effekt relativ dezent – was gut ist, sind seine Messwerte doch auch ohne jede Anpassung gut. Manche Instrumente werden leichter hörbar, auch der Sänger von Greta Van Fleet. Das war zumindest bisher nicht unangenehm, aber ich werde es mit mehr Musik testen, bevor ich entscheide ob ich dieses Profil dauerhaft aktiviere.
Aber vom M50x mal abgesehen: Generell ist es nett, die Möglichkeit zu haben den Klang zu konfigurieren. Ich frage mich, ob es neben dieser AutoEq-Anpassung an ein Zielklangprofil noch andere interessante Effekte gäbe? Dass neben der Ausgabe auch das Mikrofonsignal mit bearbeitet werden kann, inklusive Lärmfilter (wie unter Alsa, aber einfacher zu konfigurieren), kann definitiv praktisch sein. So spielt PipeWire langsam ein paar Stärken aus.
Update 05.08.2023: Ich habe Easy Effect gerade aus dem Autostart genommen. Zwei Probleme nervten mich: Gelegentlich konnte das System plötzlich keinen Ton mehr ausgeben, bis in pavucontrol zwischen dem echten und dem virtuellen Output gewechselt wurde. Und heute war auf einmal nur noch Ton auf der linken Seite des Kopfhörers, bis zum Reboot. Solche Probleme gab es vorher nicht, daher vermute ich die Schuld bei Easy Effect und verzichte zumindest eine Weile auf den Equalizer.